Wenn der Funke überspringt, ist Volker Hedtfeld in seinem Element: „Es ist großartig, zu spüren, dass da etwas passiert zwischen dem Chor und einem selbst“, sagt der gebürtige Dortmunder. Denn er weiß: Ein Funke zwischen Chor und Dirigent springt auch auf die Zuhörer über. Seine Leidenschaft für die Musik ist dabei fast so alt wie er selbst. Noch als Kind lernt er Klavier spielen, aber auch Orgel, Geige und Bratsche. Später studiert er in Köln zunächst Schulmusik. Ende der 90er Jahre gründet er sein erstes Vokalensemble, bevor es ihn kurz darauf an die Universität der Künste nach Berlin verschlägt, zunächst zum Orchesterdirigierstudium bei Lutz Köhler. Später ergänzt er dort seine Ausbildung am Ökumenischen Institut für Kirchenmusik und studiert Chordirigieren bei Jörg-Peter Weigle an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler.
In Berlin bestimmen über die Jahre drei Chöre Volker Hedtfelds künstlerische Arbeit: Mit Sängerinnen und Sängern aus ganz Deutschland gründet er den Kammerchor OPUS VOCALE und übernimmt in Berlin-Moabit die „Cantorei“ der Reformationskirche. Im Jahr 2007 wird er Dirigent und künstlerischer Leiter des renommierten Karl-Forster-Chores, führt aber gleichzeitig seine Arbeit mit OPUS VOCALE fort. Die Arbeit mit den Chören ist für ihn eine spannende Aufgabe, nicht zuletzt „weil sich das Chorklangideal in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert hat“. Von einem Chor werde heute eine höhere Klangreinheit und Transparenz erwartet als noch vor 20 Jahren. „Der Chorklang muss immer auf ein Stück ausgerichtet sein und nicht umgekehrt.“
Mit diesem Anspruch widmet er sich seit einigen Jahren auch der Instrumentalmusik: 2009 gründete er gemeinsam mit der Barockgeigerin Monique Steffen das ensemble callinus, ein Kammerorchester, dessen junge Musiker auf die historische Aufführungspraxis Alter Musik spezialisiert sind. Sie spielen mit der gleichen Leidenschaft, mit der sich auch ihr Dirigent der Musik verschrieben hat. Man spürt ihn sofort – den Funken, der überspringt.